Pegelstände

Verwendetes USB Audio-Messsystem in der Ausbildungsversion

Wie unter Aufnahmen ausgeführt, empfinde ich die Pegel die erreicht werden als schmerzhaft. Ich habe mir dieses Messsystem besorgt, um genauere Angaben über die Pegelstände bei einem Trittschallereignis machen zu können. Auch wenn es zunächst nur die Ausbildungsversion ist, vertraue ich auf die Herstellerangangaben, Zitat: "Unsere Software steuert auch die Eingangsempfindlichkeit des Systems, so dass Sie immer absolute Pegelmessungen durchführen können. Die gesamte Messkette ist kalibriert. ... da das System von uns kalibriert wurde und diese Kalibrierung nicht verstellt werden kann. Ein Kalibrator wird nur zur Überprüfung im Rahmen einer Qualitätssicherung benötigt."

Ich messe demnach absolute Pegel. Das Eigenrauschen von 45dB(A) stört mich an dieser Stelle nicht weiter, da hier weit höhere Pegelstände erreicht werden.

Der aus den Wohnverhältnissen herrührende, beste Aufstellplatz für das Messmikrofon in der Wohnung war wieder ein Regal. Das Mikrofon zeigt leicht schräg in 63 cm Entfernung auf die Decke. Damit sind die Messungen zwar nicht normkonform, aber sie zeigen trotzdem wie stark die Beschallung aus einer fremden Wohnung in meine Wohnung ist.

Mit diesen Pegelmessungen habe ich erst im Mai 2016 angefangen.

Wikiseite zum Lärm

Zitat aus der Wikiseite zum Thema Lärm:

"Bereits bei einem Schalldruckpegel ab 55 dB(A) werden Geräusche vermehrt als Lärmbelästigung empfunden. Halten diese über einen längeren Zeitraum an, werden die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden verringert. Geräusche von 65 bis 75 dB(A) bewirken im Körper Stress. Dieser kann zu arterieller Hypertonie (hohem Blutdruck), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Myokardinfarkt (Herzinfarkt) führen. Lärm kann auch für eine Verminderung der Magensekretbildung sorgen und Ursache von Magengeschwüren sein.

Weitere Folgen durch Lärmeinwirkung sind:

- erhöhtes Unfallrisiko durch Verdecken von Warnsignalen

- Verminderung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens."

Auf der Wikiseite zum Schalldruckpegel wird unter anderem der äquivalente Dauerschallpegel "Leq" und die aktuell geltende ISO 226 von 2003 erklärt.

Trittschallereignisse

Diese Aufnahme beinhaltet ein Poltern mit einem Pegel von 65 db(A), ungefähr eine Minute nach Beginn der Aufnahme. Es war zu dieser Zeit niemand zu Haus, ich habe mit der Software AutoIt dafür gesorgt, dass alle 10 Minuten eine neue Pegelmessung gestartet wird. Die Mittelungszeit liegt bei 125 ms. 16.07.2016, 12.50 Uhr 45 sec

Das folgende Bild zeigt die während des Polterns gemessenen Pegel.

rec_20160716_1200_50_45__52_30.wav Pegel 65 db

Ich habe in das Ereignis weiter hineingezoomt:

rec_20160716_1200_50_45__52_30.wav Pegel 65 db

Und noch weiter hineingezoomt:

rec_20160716_1200_50_45__52_30.wav Pegel 65 db

Im letzten Zoom ist zu erkennen, dass die hohen Pegel über den Frequenzbereich 40 Hz bis 200 Hz gehen, im Bereich von 80 Hz bis 125 Hz werden über 80 db angezeigt. Aus der ISO 226 kann abgelesen werden, dass sich für einen Menschen 80 db bei 125 Hz genauso laut anhören, wie ca 66 db bei 1000 Hz. Für die Leq wurden sogar 88 db gemessen.

Daraus allein kann aber die Lästigkeit nicht abgelesen werden. Die ISO Kurven liegen im tieferfrequenten Bereich viel näher zusammen, als in den höheren Frequenzbereichen. Dadurch wirkt jeder db zusätzlich im tieferfrequenten Bereich lauter, als im höheren Frequenzbereich. Es ist wie ein Knall mit einem unerträglichen Klang, das ich mir von oben kommend anhören muss.

Die "leiseren" Trittschallereignisse

Die meisten der Schritte und Tritte von oben sind nicht ganz so stark wie oben, dazu kommt dass die Position des USB Messmikrofons fest ist, der Tritt über mir aber irgendwo im Zimmer stattfinden kann. Der gemessene Pegel hängt von der Entfernung des Ereignisses zum Messgerät ab, ich habe es daher oft erlebt dass ich den Tritt als sehr laut hörte, aber da es ein paar Meter entfernt vom Mikrofon war viel weniger gemessen wurden. Die meisten Messungen sind daher im Bereich bis 55 Hz. Zb diese Aufnahme 16.07.2016, 13.53 Uhr 15 sec.

rec_20160716_1300_53_15__53_30.wav Pegel 52 db

Ich habe den Peak bei 52.1 db ausgewählt. Man sieht auch bei dieser Pegelmessung, wieviel Energie im tieferen Frequenzbereich vorhanden ist.

Vergleichsmessung

Um einen Vergleich zu haben, habe ich in meinem Wohnzimmer einen Hammer genommen und damit auf den Fußboden gehauen, wobei ich meine Aufnahmegeräte im Keller aufgestellt habe. Die Position der Mikrofone wurde so gewählt, dass sie ungefähr dieselbe Entfernung zur Kellerdecke haben, wie in meiner Wohnung zur Nachbarsdecke. 26.06.2015, 08.21 Uhr 10 sec.

16_MHS_rec_20150926_0800_21_10__21_14.wav Hammer

Im Vergleich zu oben gibt es kaum Energie im tieferen Frequenzbereich. Dadurch hört es sich auch angenehmer an, obwohl ich mit meinem Hammerschlag einen hohen Pegel verursacht habe. Zerstörter Trittschallschutz macht sich dadurch bemerkbar, das der tieffrequente Anteil ungehindert durchkommt. Da der Trittschallschutz in meiner Wohnung noch intakt ist, ergibt sich bei mir dieses angenehme Bild.

"Musik" aus den Wänden

Schallbrücken

Auch zu diesem "Musikerlebnis" kann ich ein Beispiel bringen.

Ich war zu diesem Zeitpunkt zu Hause, im Hintergrund sind daher auch meine Gehgeräusche zu hören, diese merkwürdig pulsierenden Geräusche kommen aber durch die Musikanlage von oben. 15.06.2016 20.31 Uhr 07 sec

Das folgende Bild zeigt die während der laufenden Musikanlage gemessenen Pegel.

rec_20160615_2000_31_07__31_42.wav Pegel Musik 55 db

Der gelb markierte Bereich ist der Zeitbereich, in dem ich meinen Fernseher stumm schaltete, damit nur noch gemessen wird, was von oben kommt. Es sind stolze 55 db. Das ist so, als würde ich einen zweiten Fernseher in der Wohnung laufen lassen. So etwas kann ohne Schallbrücken schlecht erklärt werden. Soll der Schallschutz intakt sein, müßte man oben die Anlage schon bei Discolautstärke betrieben haben.